Hund rennt am Zaun endlang und bellt

      Hund rennt am Zaun endlang und bellt

      Hallo
      Wir haben gegenüber von unserem Haus einen großen eingezäunten Garten. Dazwischen ist die Straße (naja eher eine Gasse). Wenn Bobby im Garten ist und Leute vorbeilaufen bzw. Kinder auf der Straße spielen oder Fahrrad fahren rennt Bobby am Zaun entlang und macht wie blöd (bellt, knurrt). Auch wenn Autos vorbeifahren. Was kann ich dagegen machen? Freue mich über jeden Tipp!
      Nabo

      RE: Hund rennt am Zaun endlang und bellt

      Hmmm... Ich schätze mal, er will sein Revier verteidigen!

      Vielleicht nehmt ihr euch mal ein wochenende (besser wären natürlich mehrere) Zeit und übt mit ihm, nicht zu bellen. Oder das Kommando "Ruhe"!

      Also bleibt bei ihm draußen und jedes mal, wenn ihr seht, dass zb autos oder kinder vorbei kommen, dann beschäftigt euch mit ihm, spielt mit ihm, werft seinen Ball und lenkt ihn ab, sodass er garnicht erst zum bellen kommt! Wenn er nicht gebellt hat, dann lobt ihn!

      Wenn ihr es aber mal nicht so schnell seht, dass etwas vorbei kommt und er schon zum bellen angefangen hat, dann übt das Kommando zb "Ruhe", weil ich denke, "Aus" wird er schon für was anderes kennen.
      Also wenn er bellt, dann sagt befehlend RUHE! Sagt es solange, bis er einen Moment zum bellen aufhört und lobt ihn sofort richtig arg!!

      Nach ein wenig Übungszeit wirds bestimmt besser!!

      Oder wartet mal die anderen Vorschläge ab!!

      Gruß GoldieLove :wink:
      Erst wenn das letze Tier verschwunden ist, wird der Mensch merken, was er an Tieren hatte. Denn dann wird er aus Einsamkeit der Seele sterben!
      Alles was den Tieren passiert, geschieht auch bald dem Menschen!
      Alle Dinge sind miteinander verbunden.



      Besucht mich doch mal auf meiner HP ist aber schon alt

      RE: Hund rennt am Zaun endlang und bellt

      Hallo!

      Das Problem ist das gleiche wie mit diesem "Postboten-Syndrom".

      Dein Hund, wie schon erwähnt, bewacht sein Revier. Jetzt kommen Leute dort vorbei und Dein Hund brüllt: "Haut ab, das ist MEIN Garten".

      Die Leute gehen am Zaun vorbei und verschwinden und Dein Hund denkt:"Denen habe ich es wieder gezeigt, die habe ich verjagt".

      Diese Situation ist für den Hund absolut selbstbelohnend, denn er ist ja der "Held" der die Eindringlinge vertreibt, so sieht es Dein Hund.

      Jetzt kommen die gleichen Leute oder auch andere aber immer wieder am Zaun vorbei und Dein Hund wird immer wütender, so nach dem Motto: "Jetzt habe ich Euch schon gestern angebellt, dass ich Euch nicht mehr sehen will und ihr provoziert mich trotzdem".

      Soviel zur Ursache, warum Dein Hund sich so aufführt. Wie löst man sowas?

      Mit schimpfen und verbieten ist das so eine Sache, denn Dein Hund macht ja aus seiner Sicht alles richtig, wenn Du ihn schimpfst verunsicherst Du ihn nur.

      Es gibt meiner Meinung nach verschiedene Ansätze. Zum einen dem Hund klarzumachen, dass die "Eindringlinge" keine Bedrohung sind.

      Dazu bräuchtest Du Leute die mitmachen, dem Hund z.B. über den Zaun sein Lieblingsspielzeug zuwerfen und ihn loben, wenn er ruhig ist.

      Die Leute dürfen dann auch nicht gleich weitergehen, sonst ist wieder der Effekt mit dem Vertreiben da, sondern erst, wenn der Hund ruhig ist und bleibt, wird weitergegangen.

      Eine andere Möglichkeit wäre, wenn Du im Garten bist, die Leute kommen vorbei, Du ergreifst die Initiative und begrüßt die Leute am Zaun, da Du der Chef bist, hat Dein Hund nicht das Recht sich einzumischen, er muss warten, bis Du ihn dazuholst, ist er ruhig, wieder Lob und Spiel.

      Da gibt es sicher noch andere Tips, wichtig ist halt, dass Dein Hund immer etwas Positives mit den Passanten am Zaun und dem "Ruhigsein" verbindet.

      Ciao Mimi
      ..........
      Hallo Nabo,

      Mimi hat eigentlich schon alles gesagt. Die Methode mit dem Spielzeug übern Zaun werfen hat schon bei "Basco" dem Boxer geholfen, ihn von seinem Postboten-Wahn abzubringen - dann wird Bobby es auch lernen. :wink:
      Falls Du "Eine Couch für alle Felle" gesehen hat, weißt Du, wovon ich rede. :biggrin:

      Was Du auch noch versuchen kannst, ist: Bring Bobby bei, dass er immer, wenn draussen etwas los ist - bellen darf, aber dann sofort zu Dir kommt. Das versuche ich Prinz gerade beizubringen. Er rennt oft auf den Balkon und bellt, wenn er unten jemand mit Hund vorbeigeht. Da geht das mit dem Spielzeug werfen ja nicht. So hoch kann ja keiner werfen. :D

      Also: Immer wenn Prinz bellt, rufe ich ihn rein. Wenn er bei mir ist, wird er gelobt. So langsam kapiert er es und kommt nach kurzem Bellen sofort zu mir rein. So nach dem Motto: "Fraule, da unten ist was. Ich hab es entdeckt und jetzt lob mich." :D

      Liebe Grüße
      Melanie
      *~*~*~*~*~*Man kann ohne Hunde (Tiere) leben, aber es lohnt sich nicht*~*~*~*~*~*
      Hallo,

      Du hast ein Tier, welches territorial motiviert ist. Es wird sein Revier "Heim erster Ordnung"---. (Heim erster Ordnung 1 ist seine unmittelbare Umgebung (Haus Garten Zwinger etc.) wo sich der Hund am meisten aufhält).- gegen Dritte verteidigen oder versuchen zu verteidigen.
      Es genügt manchmal in Einzelfällen die Außenreizlage zu verändern, z.B. Sichtschutz aufbauen und schon ist diese Aggression, welche mit akustischem Signalen wie bellen einhergeht, nicht mehr vorhanden.

      Viele Grüsse
      Frank


      Lass die Medizin im Gefäß des Apothekers, wenn Du Deine Patienten durch Nahrung heilen kannst. (Hippokrates, berühmter griechischer Arzt des fünften Jahrhunderts)
      @ Mimi

      das hast du ja mal total süß beschrieben! :D

      ich stimme da jetzt mal zu, denn wie schon gesagt, einen Instink kannst du nicht verbieten und ich finde das auch auch blöd sowas zu tun.
      So Leute ab zu meiner Userpage! Hab es endlich geschafft Fotos reinzustellen. Avatar bietet kleinen Vorgeschmack! :wink:
      _______________

      RE: Hund rennt am Zaun endlang und bellt

      Hi Mimi,
      Original von Mimi
      Eine andere Möglichkeit wäre, wenn Du im Garten bist, die Leute kommen vorbei, Du ergreifst die Initiative und begrüßt die Leute am Zaun, da Du der Chef bist, hat Dein Hund nicht das Recht sich einzumischen, er muss warten, bis Du ihn dazuholst, ist er ruhig, wieder Lob und Spiel.

      wie muss man das verstehen ? Heisst das, wenn der Hund dennoch bellt und Aggressionen zeigt, obwohl der Hundehalter die Initiative ergriffen hat, indem er die Leute am Zaun begrüsst, dass dann ein Dominanz- bzw. Rangordnungsproblem vorliegt ? Andersherum gefragt, würde der Hund dann keine Aggressionen mehr zeigen, sobald die Rangfolge geklärt wäre z.B. mit einem Antidominanz- bzw. Rangordnungsprogramm ( vor dem Hund essen, zuerst durch die Türe gehen, keine erhöhten Liegeplätze u.s.w. ) ?

      Neugierige Grüsse
      Frank


      Lass die Medizin im Gefäß des Apothekers, wenn Du Deine Patienten durch Nahrung heilen kannst. (Hippokrates, berühmter griechischer Arzt des fünften Jahrhunderts)

      RE: Hund rennt am Zaun endlang und bellt

      Vor dem Hund essen???

      Darf da doch mal wieder aus meiner PN zitieren, oder? :whistle:
      Machst du das echt? :think:Erinnert mich so ein bisschen an meinen Schwiegervaten wenn er von seinen Schäferhunden erzählt :D

      Original vonMimi

      In einem natürlichen Wolfsrudel, essen alle gemeinsam, dass der Chef zuerst frisst ist ebenfalls Dank Bloch überholt, denn das wichtigste für ein Wolfsrudel ist, den Nachwuchs durchzubringen, ihn nicht als Erstes essen zu lassen wäre ja total kontraproduktiv und man muss immer daran denken, dass Hunde immer "Kinder" bleiben, sollten also rein natürlich betrachtet das Recht haben mit uns zu essen.

      Das stärkt meiner Meinung nach ungemein die Bindung, trotzdem kann man einem Hund auch mal sagen: "Jetzt ist Schluss" und ihn auf seinen Platz schicken, wenn er seinen Teil gekriegt hat.

      So Leute ab zu meiner Userpage! Hab es endlich geschafft Fotos reinzustellen. Avatar bietet kleinen Vorgeschmack! :wink:
      _______________
      Hi Mimi,

      Du hast recht. Natürlich funktioniert das nur, wenn jemand daheim ist und der Hund jederzeit vom Garten ins Haus kann.
      Ich weiß ja nicht, wie Nabo das mit Bobby handhabt. Ist er auch im Garten, wenn niemand daheim ist?

      Ich will Prinz dazu bekommen, dass ich ihn garnicht mehr rufen muss. Sondern er sieht unten was, bellt kurz, kommt ruhig zu mir. Gestern hat es das erste Mal perfekt geklappt. Er hat nur einmal gebellt und ohne, dass ich was gesagt habe, kam er zu mir in die Küche. :dance:

      Liebe Grüße
      Melanie
      *~*~*~*~*~*Man kann ohne Hunde (Tiere) leben, aber es lohnt sich nicht*~*~*~*~*~*

      RE: Hund rennt am Zaun endlang und bellt

      Hallo!

      @pecca

      Das mit dem Essen haben Frank und ich schon ausdiskutiert, sind da halt unterschiedlicher Meinung.
      Aber was Frank denke ich meint sind so "Dominanz"-Spielchen, sich eigentlich ohne direkt auf den Hund einzuwirken durchsetzen, z.B. als erster durch die Tür, als erster Essen, usw.
      Bei einem tatsächlichen "Rangordnungsproblem" ist das absolut richtig.
      Mein Zitat bezieht sich ja eher auf eine funktionierende Beziehung, in nem Wolfsrudel gibt es keine solchen "Rangordnungsprobleme", in einigermaßen funktionierenden Mensch-Hund-Beziehungen auch nicht, aber halt bei vielen anderen Menschen mit ihren Hunden, da können solchen "Tricks" schon helfen.

      @Frank

      Warum bellt der Hund? Er versucht, wie Du schon gesagt hast, sein Heim zu verteidigen. Er sieht es als seine Aufgabe an, wenn das Herrchen nicht in der Nähe ist.
      Er versucht dadurch aber denke ich auch sein Rudel in diesem Fall seine Menschen auf den Eindringling aufmerksam zu machen.

      Ich denke, wenn ich solche Situationen beobachte, rufe ich entweder den Hund ab, oder gehe zu ihm. Dann übernehme ich wieder die Führung. Ich rufe den Hund zur Ordnung, schicke ihn auf seinen Platz oder ähnliches, gebe ihm aber dadurch, dass ich ihn beachte, die Bestätigung, dass ich das Problem (den Eindringling) auch bemerkt habe und ab jetzt ich mich darum kümmere.

      Das habe ich eigentlich gemeint, der Hund macht ja aus seiner Sicht alles richtig, ist bei diesen Situationen aber meist alleine und muss sozusagen die Initiative ergreifen, gehe ich aber auf ihn ein, nehme ich ihm diesen "territorialen Stress".
      Ich könnte den Hund wie Melanie beschrieben hat dahingehend trainerien, dass er zu mir kommt und quasi den Besitzer zu Hilfe holt, der Effekt ist der Gleiche, der Hund tritt seine Verantwortung an den Chef ab.

      Ich glaube nicht, dass ein Rangordnungsproblem vorliegt, wie gesagt, der Hund erfüllt nur seine Rolle, aber Du hast recht, hört der Hund nicht auf, wenn ich als Chef die Passanten als "keine Bedrohung" eingestuft habe, dann vielleicht, wobei es dann auch einfach nur Gewohnheit sein kann, da der Hund sein Verhalten schon länger praktiziert.

      Ich denke aber auch nicht, dass andersrum nach einem Training der Hund keine Aggressionen mehr zeigen würde, das ginge dann nur mit Gewalt, da es ja letztendlich gegen sein natürlich gerichtetes Verhalten geht und letztendlich in einer Art "Willensbruch" enden würde, das geht nicht.

      Und ein Sichtschutz ist finde ich auch keine eindeutige Lösung, da sie ja eher die Auswirkungen bekämpft, aber nicht die Ursache.

      Aber um die Ursache zu bekämpfen muss natürlich die häufige Anwesenheit der Besitzer vorausgesetzt sein.

      Nehme ich wieder meinen Zorro als Beispiel. Wir hatten jahrelang keinen Zaun auf unseren Neubau, mussten uns im Sommer also darauf verlassen, dass Zorro nicht einfach auf die Straße rennt (ist nur ne Sackgasse, aber trotzdem).
      Zorro hält es also so, Leute die er kennt beachtet er gar nicht, unbekannte werden skeptisch beobachtet und erst wenn ein Mensch, egal ob bekannt oder unbekannt aufs Grundstück tritt, dann wird kräftig gebellt.

      Zorro hat alle Menschen als "Tabu" kennengelernt, gegen einen Menschen darf keine Aggression geäußert werden, nur wenn sein "Heim 1. Ordnung" betreten wird, darf er den "Störenfried" kundtun.

      Ich denke das kann man jedem Hund beibringen, aber dazu muss er Menschen erstmal allgemein als "nicht bedrohlich" kennenlernen, wie z.B. einen Vogel im Garten oder so.
      Gut Zorro hatte nie schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht, bei einem Hund der das schon hat, ist es sicher schwerer.

      Ich gehe manchmal vielleicht viel zu oft von meinem "Idealhund Zorro" aus.

      Reicht Dir meine Ausführung jetzt?

      Ciao Mimi
      ..........

      RE: Hund rennt am Zaun endlang und bellt

      Hi Mimi,
      Original von Mimi
      Aber was Frank denke ich meint sind so "Dominanz"-Spielchen, sich eigentlich ohne direkt auf den Hund einzuwirken durchsetzen, z.B. als erster durch die Tür, als erster Essen, usw.

      Genau, jeder, der mich kennt, weiss, dass ich von Dominanz- und Rangordnungsgetöse in Bezug auf unsere Mensch-/Hundebeziehung wenig halte und wenn dann jemand kommt und sagt bzw. schreibt bei einem Problem, man muss nur den Chef heraushängen lassen obwohl ich der festen Meinung bin, dass nur Training bzw. Management zum Erfolg führt, dann muss ich halt mal nachfragen :angel: .
      Original von Mimi
      ...., gebe ihm aber dadurch, dass ich ihn beachte, die Bestätigung, dass ich das Problem (den Eindringling) auch bemerkt habe und ab jetzt ich mich darum kümmere.

      Sollte der Hund sich so verhalten, dann liegt das aber nicht daran, dass Du der Chef bist, sondern weil es mit dem Hund vorher in kleinen für ihn in nachchvollziehbaren Schritten trainiert bzw. geübt wurde.
      Original von Mimi
      Das habe ich eigentlich gemeint, der Hund macht ja aus seiner Sicht alles richtig,

      Egal was der Hund für ein Verhalten zeigt, aus seiner Sicht verhält er sich immer richtig. Er zeigt das Verhalten, was durch seine Umwelt bewusst bzw. unbewusst verstärkt wurde sprich der Hund hat gelernt. :wink:
      Original von Mimi
      Und ein Sichtschutz ist finde ich auch keine eindeutige Lösung, da sie ja eher die Auswirkungen bekämpft, aber nicht die Ursache.

      Nun es geht darum, dass Passanten, die am Grundstück vorbeigehen, verbellt werden und dies als unschön angesehen wird. Einerseits will man ja, dass der Hund eventuell meldet z.B. nachts, wenn ein ungebetener Gast das Grundstück betritt. Durch Gegenkonditionierung, wie hier vorgeschlagen wurde, indem Passanten den Hund mit Leckerchen füttern, erreicht man eventuell eine andere Erwartungshaltung des Hundes, was dazu führen kann, dass der Hund überhaupt nicht mehr meldet. Leider gibt es auch Zeitgenossen, die den Hund absichtlich provozieren und dann ist die vollzogenen Gegenkonditionierung wieder aufgehoben.
      Das Problem liegt doch darin, dass der Hund sein Heim 1. Ordnung nicht auf die eigentliche Grundstückgrenze, nämlich den Zaun, bezogen hat, sondern für einen Hund endet dort sein Revier, soweit er sehen kann. Nehme ich ihm also die Sicht, so gibt es für ihn eventuell keinen Grund mehr, Fussgänger anzumachen, sondern sein territoriales Verhalten bzw. seine Wachsamkeit wird sich auf die eigentlichen Grundstücksgrenzen beschränken.
      Original von Mimi
      Reicht Dir meine Ausführung jetzt?

      Nöö, denn es macht mir Spass, mit Dir zu diskutieren, da wir sehr unterschiedliche Ansichten haben. :biggrin:

      Viele Grüsse
      Frank


      Lass die Medizin im Gefäß des Apothekers, wenn Du Deine Patienten durch Nahrung heilen kannst. (Hippokrates, berühmter griechischer Arzt des fünften Jahrhunderts)

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „FlyingGin“ ()