Inzucht

      Meine 3 Jährige Katze ist Inzucht, Ihr Vater (Opa) ist soziemlich der einzige Kater der bei meinem Kollegen inner Gärtnerei jede Katze schwängert :wink: Sie inst zwar ein bisschen klein, aber das gesündeste Tier das ich je hatte. Auch ihr Charakter zeigt keine Störungen. Inzucht aber Kerngesund, kennt das noch jemand? Bei meinem reinrassigen Goldenretriever is es nählich genau umgekehrt. Er hatte mit 8 Wochen einen kurzen Herzstillstand :sad:, wurde von TA wiederbelebt :biggrin:. Wer kennt das? :think:
      Hallo!

      Ja, ich kenne das!
      Meine Freundin hat ihren Kater kastrieren lassen, denn der hatte schon ziemliches Interesse an seinen 5 Kleinen. :whistle: :wink:
      Es kann auch vorkommen, dass die Jungen, bei einer Inzucht Totgeburten sind.
      Das wollte sie auf jeden Fall verhindern! :zustimm:

      Lg Andrea
      check das mit den fotos niicht..
      aber sobald ich's hinkriege, kommt da ein hübsches picc von meinen Kampfkater her.. :smile:

      LG Andrea :cool:
      ich möchte ungern das thema sprengen, habe aber eine kurze frage an euch...

      Inzucht aber Kerngesund

      wieso ist das so außergewöhnlich? ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass die wahrscheinlichkeit eines gendefektes gar nicht so hoch ist wie man immer behauptet. wenn man inzucht auf den menschen bezieht dann hat das doch eher moralische als genetische gründe oder?

      wäre das bei tieren denn überhaupt ein thema, das so zwingend wichtig kontrolliert werden muss?

      wie seht ihr das ?
      :clap: :dance: :dance: :clap:
      Original von kleinesDummerchen


      Inzucht aber Kerngesund

      wieso ist das so außergewöhnlich? ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass die wahrscheinlichkeit eines gendefektes gar nicht so hoch ist wie man immer behauptet. wenn man inzucht auf den menschen bezieht dann hat das doch eher moralische als genetische gründe oder?


      Außergewöhnlich ist es nicht, aber das Risiko ist immens höher. Sieht man ja aus den zuletzt aktuellen Fall um einen Bruder, der mit seiner Schwester drei behinderte Kinder hat. Das vierte ist gesund, aber von einem anderen Mann :wink:
      Auch aus Missbrauchsfällen können gesunde Kinder entstehen, aber viele sind behindert.
      War auch im alten Ägypten ein Problem, wo eine Heirat zwischen Geschwistern erlaubt war.
      Auch die frommen Amish-Leute in Amerika bekommen langsam ein Problem, weil sie für sich bleiben wollen und irgendwie schon mit jedem irgendwie genetisch verwandt sind. Gleichen sich die Gene zu sehr, steigt eben die Gefahr von Behinderungen und Erbkrankheiten. Ist auch in Kulturen zu beobachten, wo fast ausschließlich unter der Verwandtschaft geheiratet wird.

      Es ist also nicht nur der moralische Aspekt, auch in der freien Natur scheucht die Mutter ihre Jungen, sobald sie groß genug sind, weg. Ist aber auf Bauernhöfen auch nicht mehr so, weil ja erstens mehr Beutetiere zu finden sind und die Katzen meist noch zugefüttert werden.

      Naja, und kontrollieren tut der Bauer das bestimmt nicht und behinderte Tiere bleiben sich selbst überlassen, oft kriegt er das ja gar nicht mit. Aber das Risiko sollte man sonst nicht eingehen und die Tiere rechtzeitig kastrieren lassen.

      LG Minnie

      Liebe Grüße von Christine mit Minnie und Miro von der Katzenhilfe in und um Würzburg
      Original von Philipp-vdW
      Wahrscheinlich hast du Recht, wenn du moralische Gründe ansprichst!
      Aber welcher Menschw würde sich von seinem Bruder schwänger lassen? Oder seine Schwester schwängern?


      Kommt vor, wenn auch für viele nicht nachvollziehbar, im jüngsten Fall hat der Bruder seine Schwester vorher nicht gekannt. Und das moralische schützt normalerweise diesen Schäden und das Verbot geht ja nicht nur von der Kirche aus, sondern auch vom Staat. Hat also einen wirklich guten Grund.

      Die Amish sind ja keine Ureinwohner, sondern eine strenge Glaubensgemeinde, die wie vor 100 Jahren lebt und alles neuzeitige ablehnt. Da würden zwar aus Glaubensgründen keine Geschwister heiraten, aber die Gemeinschaft ist nicht groß und es kommen selten Neue hinzu, die so und nach diesen Regeln leben wollen. Andererseits ist man ja als gläubiger Christ dazu "verpflichtet", eine Familie zu gründen. Da vermischt sich dann aber irgendwann alles, vor allem ist Empfängnisverhütung verboten, auch wenn sie aus gesundheitlichen Gründen mehr als angebracht wäre, weil schon mehrere Kinder behindert sind. Da braucht es keinen direkten Inzest, denn irgendwann sind die alle miteinander verwandt, so wie früher eine Frau aus dem nächsten Dorf suchen geht nicht, denn draußen ist nur die moderne Welt, die die Amish aber ablehnen. Und verboten ist ja nur die direkte Blutverwandtschaft. Um ihre Genetik geht es den Amish eigentlich weniger.
      Auf der anderen Seite kann es auch nicht nur das moralische sein, ich bin nicht in der Kirche, empfinde es aber trotzdem als nicht richtig und normal. Es ist sehr wahrscheinlich ein Schutzmechanismus, der einen davon abhält, denn zu gleiche Gene erhöhen das Risiko von Behinderungen enorm und das Risiko von Erbkrankheiten steigt auch, bei vielen müssen Mann und Frau das gleiche Gen tragen und bei Blutsverwandtschaft ist die Trefferquote ziemlich hoch.
      Wie gesagt, trifft nicht in jedem Fall zu und eine Inzestkatze kann auch vollkommen gesund sein. Wie und in welcher Form und ob überhaupt eine Behinderung oder Krankheit auftritt, ist eben von den Genen abhängig.
      Und wie man das kontrollieren müßte? Generell sollte unerwünschter Nachwuchs durch Kastration kontrolliert werden, dann sinkt nicht nur das Inzestrisiko, sondern auch die Gefahr durch tödliche Infektionskrankheiten wie Katzenseuche, die besonders gerne ausbrechen, wenn eine bestimmte Bestandsgröße und -dichte erreicht ist. Und das ist ja auch nicht das Wahre, besser wenn weniger Katzen geboren, die aber kastriert und geimpft werden.

      LG Minnie

      Liebe Grüße von Christine mit Minnie und Miro von der Katzenhilfe in und um Würzburg
      ich hab da mal von nen fall erinnert den ein ta hatte, eine alte frau hat ihn gerufen weil ihre katze dick wurde, er untersuchte sie und stellte eine trächtigkeit fest, aber die frau meinte das sie keinen kontakt zu katern hätte. jedenfalls kam dann ein kater ins zimmer und der ta fragte ob nicht dieser als vater in frage kommen würde. die antwort der frau war dann "also wirklich, das ist doch der Miezi ihr Bruder!"
      Tiere denken über so was nicht nach. Weibchen ist Weibchen egal Oma,Tante, Mama oder Schwester. :wink:

      Leider ist so dass bei Rassekatzen teilweise mit Geschwistern und Eltern gezüchtet wird um Rassemerkmale zu erhalten.Bessonders bei neuen Rassen wo es kaum Zuchttiere gibt.
      Das Gehör der Katze ist so konzipiert, dass die menschliche Stimme problemlos zum einen Ohr hinein und zum Anderen hinausgehen kann.

      (Stephen Baker)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „gizmo-x“ ()

      Also gezüchtet wird in der Regel nicht unter Verwandten und schon gar nicht aus so banalen Gründen wie Optik. Wenn überhaupt kann man als Züchter unter strengen Auflagen eine Inzuchtverpaarung beantragen, das kann sinnvoll sein um den Genstamm zu durchleuchten wenn man z.B. vermutet, dass ein verdeckt vererbter Defekt in der Linie ist.

      Dadurch, daß beide Eltern die gleichen Genstämme haben, tragen beide verdeckt vererbte Merkmale - auch solche die sehr sehr selten sind kommen so zum Vorschein - positive wie negative.

      Bleibt das eine einmalige Sache kann es also, wie gesagt unter strengen Auflagen und Regeln, sinnvoll sein. In Populationen die sich kreuz und quer verwandtschaftlich vermehren ist es aber immer so, daß Defekte wie Behinderungen, Missbildungen und Immundefekte sich stark häufen.

      Wenn man also eine gesunde Inzuchtkatze hat: Glück gehabt, ihr Bruder ist vielleicht schwerstbehindert oder war gar nicht lebensfähig.

      Grüße
      Tina
      Original von TinaFÜ
      Also gezüchtet wird in der Regel nicht unter Verwandten und schon gar nicht aus so banalen Gründen wie Optik. Wenn überhaupt kann man als Züchter unter strengen Auflagen eine Inzuchtverpaarung beantragen, das kann sinnvoll sein um den Genstamm zu durchleuchten wenn man z.B. vermutet, dass ein verdeckt vererbter Defekt in der Linie ist.


      bei der neugründung einer rasse muss man mit inzucht arbeiten. und wenn man sich überlegt, dass coonies auf 5 tieren basieren, dann ist das auch nicht sonderlich bunt gemischt...
      Und um den Genpol zu erweitern werden regelmäßig Vertreter fremder Rassen mit eingekreuzt. Mancher kleiner Verein erlaubt das sogar bei Rassen, die schon sehr fest stehen um gewisse Merkmale leichter und schneller zu erreichen. Seriöse Vereine verlangen von ihren Züchtern mit dem zu arbeiten was da ist und nehmen die Femdgene nur in den Anfängen oder nachgewiesener Knappheit in Kauf.

      Grüße
      Tina
      Original von TinaFÜ
      Und um den Genpol zu erweitern werden regelmäßig Vertreter fremder Rassen mit eingekreuzt. Mancher kleiner Verein erlaubt das sogar bei Rassen, die schon sehr fest stehen um gewisse Merkmale leichter und schneller zu erreichen. Seriöse Vereine verlangen von ihren Züchtern mit dem zu arbeiten was da ist und nehmen die Femdgene nur in den Anfängen oder nachgewiesener Knappheit in Kauf.

      Grüße
      Tina


      dann kannst du aber auch das problem bekommen, dass der outcross als "verunreinigung des genpools" gesehen wird. sind ja dann auch nur noch mischlinge :whistle:
      Ich sag ja: kleine Vereine dulden das oft, bei den großen ist es verpönt. Um ein bestimmtes Merkmal zu festigen gehört züchterisches Wissen, wer das nicht hat bedient sich gerne einer anderen Rasse wo dieses Merkmal schon gefestigt ist. Dann wird z.B. eine BKH mit einer Exotic Shorthair gekreuzt um die Augen zu vergrößern und in den Papieren der Nachkommen stehen sie als BKH drin, lediglich im Stammbaum taucht die Rasse des Vaters auf. Echte Mischlinge als Rassekatze deklariert. Das ist nicht gerade das, was ich unter sinnvoller Zucht verstehe.

      Grüße
      Tina
      Inzucht-Schäden muss ein "Laie" garnicht so genau erkennen.
      Bei den Amur-Leoparden, von denen es in der Amur-Region noch ca. 30 Tiere gibt, treten auch Anomalien auf. Diese äußern sich beispielsweise darin, dass Die Nachkommen sehr viel kleinere Pfoten haben, und auch die Gesamtgröße lässt nach.
      Leider ist es bei den Amur-Leoparden nicht vermeidbar, da die 30 Einzeltiere, kaum in Kontakt treten können, weil der Lebensraum nicht zusammenhängend ist.

      Fazit: Du kannst garnicht wissen, wie gesund oder krank deine Katze ist...
      Lieben Gruß Anika samt

      Könnte man den Menschen mit der Katze kreuzen, würde man damit den Menschen verbessern, aber die Katze verschlechtern.
      (Mark Twain)
      Und bei American Curl war das nur ein Weibchen die zwei kleine mit der gleichen Ohrform bekommen hat. Mit den drei hat die Rasse 1981 angefangen. Später sind sicher andere Katzen dazu gekommen. Aber alle American Curl haben die gleiche "Eva". :wink:
      Das Gehör der Katze ist so konzipiert, dass die menschliche Stimme problemlos zum einen Ohr hinein und zum Anderen hinausgehen kann.

      (Stephen Baker)
      Hallo!


      Original von Philipp-vdW
      Sie inst zwar ein bisschen klein, aber das gesündeste Tier das ich je hatte. Auch ihr Charakter zeigt keine Störungen. Inzucht aber Kerngesund, kennt das noch jemand? Bei meinem reinrassigen Goldenretriever is es nählich genau umgekehrt. Er hatte mit 8 Wochen einen kurzen Herzstillstand

      Inzucht und die damit verbundenen Erbkrankheiten sind natürlich eine Sache der Wahrscheinlichkeit.
      Dazu kommt noch, daß die auftretenden Probleme erst auftreten bzw. sich häufen, wenn die Tiere wiederholt inzüchtig verpaart werden (Inzuchtdepression).
      Deine Katze mag vielleicht aus zwei oder drei Generationen Inzucht hervorgegangen sein.
      Bei der "schönen" regulären Zucht, um zu dem erwähnten Golden Retriever zu kommen, werden meist die "besten" Tiere zur Zucht verwendet. Und die "besten" sind meist mehr oder weniger eng miteinander verwandt.
      Das ist aber ein weites Thema, und ich möchte damit nicht den Rahmen dieses Threads sprengen.


      Original von sass
      bei der neugründung einer rasse muss man mit inzucht arbeiten. und wenn man sich überlegt, dass coonies auf 5 tieren basieren, dann ist das auch nicht sonderlich bunt gemischt...

      Das schimpft sich dann aber Linienzucht. :wink:


      Original von gizmo-x
      Tiere denken über so was nicht nach. Weibchen ist Weibchen egal Oma,Tante, Mama oder Schwester.

      Bei Tieren greifen meist andere Mechanismen.
      Ein geschlechtsreif gewordenes Jungtier wird meist nicht im Verband geduldet, und somit wird auch die Gefahr der Inzucht minimiert.
      Nur unter widrigsten Bedingungen (bevor eine Art ausstirbt) verpaaren sich dann auch verwandte Individuen.

      Als widrigste Bedingung würde ich auch die Tierhaltung mancher Leute bezeichnen, die verwandte Tiere zwingen, weiter zusammen zu leben. :)


      Thallus.
      Bei Tieren die in einer Herde leben werden nur die mänliche Tiere nicht geduldet die Weibchen bleiben meistens.
      Und die Kater auf dem Bauernhof sind meistens auch nicht wählerisch.Oft haben die Katzen Nachkommen von mehren Katern.
      Das Gehör der Katze ist so konzipiert, dass die menschliche Stimme problemlos zum einen Ohr hinein und zum Anderen hinausgehen kann.

      (Stephen Baker)
      Hallo!


      Original von gizmo-x
      Bei Tieren die in einer Herde leben werden nur die mänliche Tiere nicht geduldet die Weibchen bleiben meistens.

      Das reicht ja auch!
      Ein männliches Tier wird meist durch ein fremdes mittels eines Kampfes vertrieben oder getötet.
      Und das funktioniert fantastisch zur Verhinderung der Inzucht.
      Es gibt aber auch Fälle, wo sich junge Weibchen von ihrer Gruppe trennen (trennen müssen).
      Wölfe und (Wild)hunde sind ein gutes Beispiel.


      Original von gizmo-x
      Und die Kater auf dem Bauernhof sind meistens auch nicht wählerisch.Oft haben die Katzen Nachkommen von mehren Katern.

      Weil bedingt durch den Menschen dieser Mechanismus gestört ist.
      Aber wenn in einer dörflichen Gegend die Kater nicht kastriert werden und die Katzen nicht durch Fütterungen konzentriert werden, dann klappt es sogar in dieser Situation.

      Sonst wären Katzen inzuchtbedingt ja schon längst ausgestorben!


      Thallus.
      Stimmt nicht ganz bei den Wölfen haben nur die Alpha Wölfe Nachwuchs, die anderen Weibchen im Rudel nicht.

      Bei anderen Tieren die in Herden leben wie Pferde werden zwar die jungen Hengste vertrieben aber die jungen Stuten bleiben und dem Leithengst ist es egal wer der Vater ist.
      Das Gehör der Katze ist so konzipiert, dass die menschliche Stimme problemlos zum einen Ohr hinein und zum Anderen hinausgehen kann.

      (Stephen Baker)