Hovawart Rüde

      Hallo,

      durch Bekannte hat sich die Möglichkeit ergeben, einen Hovawart Welpenrüden zu bekommen. Die Züchter scheinen seriös und sehr liebevoll zu ihren Tieren zu sein, am Wochenende bekomme ich auch die Gelegenheit, mir die Welpen (2 Wochen alt) und deren Zuhause und die Eltern anzusehen, bevor ich den dann in der 9. Woche nach Hause holen darf.

      Jetzt habe ich mich über Hovawarte informiert und dutzende Bücher gelesen und es steht in fast allen, daß die Tiere gerne dominieren und besonders Rüden gerne ihr Revier verteidigen und den Rudelführer spielen.

      Da das nun mein 1. Hund ist, wollte ich fragen, inwieweit ich so ein dominantes Verhalten steuern kann oder ob der Charakter des Hundes dabei eine größere Rolle spielt als die generelle Rassenbeschreibung?

      Ich werde mit dem Hund sicherlich auch zu einer Welpenschule und später dann Hundeschule gehen und versuchen, ein guter Rudelführer für meinen Hund zu sein, aber ich möchte keinen Hund, der im Park alle anderen Rüden angreift und den Besitzern Angst macht oder vor dem man generell Panik haben muß.

      Würdet Ihr mir daher eher von der Rasse für einen Ersthund abraten oder ist das alles eine Frage der Hunde-Erziehung?

      Vielen Dank schonmal für Eure Rückmeldungen.
      Hi!

      Also auf allgemeine Rassebeschreibungen würde ich nicht so viel geben, denn auch wenn das genetische Material durchaus eine Rolle spielt, macht die Erziehung bei einem Hund immer noch das meiste aus.
      Was verstehst Du eigentlich unter Dominanz?!
      Gerade unter Hunde-Anfängern werden immer solche furchtbaren Kraftausdrücke in den Raum geworfen und dann heißt es: "Mein Hund ist dominant".
      Jeder Hund ist dominant! Jeder Hund versucht irgendwann, auf die eine oder andere Weise seinen Sozialpartner Mensch oder Hund zu dominieren. Wenn man es genau nimmt ist Dominanz schon, wenn Dein Hund Dir sein Spielzeug bringt, er Dich zum Spiel auffordert und Du drauf eingehst, denn der Hund hat bekommen was er wollte, er ist also in dieser Situation das dominante Glied.
      Der Hovawart ist schon eine recht alte Rasse, die wie der Name schon sagt (Hof Wart) als Wachhund (daher auch seine stärkere territoriale Aggressivität, d.h. das er besonders sein Revier verteidigt) verwendet wurde.
      Sein Ursprung macht ihn also durchaus zu einem starken Hund mit der gewissen Schärfe, die solchen Rassen obliegt, was in keinem Fall negativ ist.
      Denn ein starker Hund ist wesentlich leichter zu "berechnen" als ein schwacher.
      Ein starker Rüde wird zwar schon gerne raufen wollen, aber das ist doch nur ein Kommentkampf, da muss man halt durch, genau wie die anderen Rüden-Besitzer. Die Hunde haben nun mal ihre eigenen sozialen Regeln, dazu gehört auch mal eine Rauferei und ein paar Löcher und Schrammen, wenn Du das als Mensch nicht aushältst, dann solltest Du Dir lieber einen Goldhamster zulegen (ist jetzt nicht böse gemeint, nur etwas gemein sarkastisch).
      Ich finde Du hast Dich für eine gute Hunderasse entschieden und wenn Du Dich wirklich schon im vorherein, mit Deiner Entscheidung einen Hund zu halten, so viel damit beschäftigt hast wie Du angibst und das auch weiter tun wirst, dann wirst Du auch mit einem Hovawart bestens zurechtkommen.
      Du musst eben in den vielen kleineren und größeren Machtkämpfen, die auf Dich zu kommen die Oberhand behalten und bei einem starken Hund kann man dann auch ruhig mal einen rauheren Ton anklingen lassen, das steckt der dann leicht weg.

      Ich empfehle Dir noch besonders, gute Bücher über Hundeverhalten zu lesen, mein Favorit ist immer Eberhard Trumler, dann Erik Zimen, Günther Bloch, Dr. Dorit Federsen-Petersen, das Buch Lassie, Rex & Co. soll für Hundeerziehung auch recht gut sein, hab es aber selber noch nicht gelesen.

      Ganz wichtig ist auch, dass Du gleich von Anfang an Deinen Welpen in eine Welpenspielstunde lässt und ganz besonders wichtig ist, dass Du ihn überall mithinnimmst damit er alles kennenlernt und eine starke Bindung zu Dir aufbauen kann.
      Am besten wäre es auch, wenn Du ihn schon mit 8. Wochen abholen könntest, weil er sich dann noch früher an Dich binden kann.

      Ciao Mimi

      ..........
      Hallo Mimi,

      vielen Dank für Deine lange Nachricht.

      Klar testet jeder Hund aus, ob er nicht besser der Rudelführer sein sollte und das jeder Hund eine gewisse Art von Dominanz zeigt. Das finde ich in Ordnung, sonst sollte ich mir tatsächlich besser ein Kaninchen oder Hamster zulegen.:wink:

      Aber mir wurden halt so Horrorgeschichten erzählt, wo Leute nur noch nachts mit ihrem Hund rausgehen, damit der nicht auf einen anderen Rüden trifft, da es sonst Mord und Totschlag gibt... und sowas finde ich schon schade, vor allem für den Hund. Aber vielleicht wurde ein solcher Rüde auch nur falsch erzogen oder nicht richtig in den Prägungswochen sozialisiert. Deshalb will ich mit meinem Welpen (egal welche Rasse) auf jeden Fall in eine Welpenschule und dann auch später Hundeschule.

      Aber vielen Dank nochmals für Deinen Rat.. ich glaube, ich warte mal meinen 1. Besuch ab und wenn alles stimmt und paßt, dann sollte ich nicht weiter zögern!;)

      Viele Grüsse
      Sascha

      PS: Das Buch Lassie, Rex & Co. habe ich mir gekauft, aber noch nicht ganz durchgelesen, weil ich es nicht so doll finde. Da steht auch nicht viel mehr drin, als in jedem anderen Buch und der Text ist manchmal echt zu kindlich-witzig. Mein absolute Favoriten sind bisher: Hovawart von Yvonne Keijz (da sind wirklich alle Probleme, Tips und Hinweise zusammengetragen und super beschrieben) und Mit Hunden sprechen/leben von Jan Fenell.
      Hallo,

      es gibt meiner Meinung nach keine Anfängerhunde. Hund bleibt Hund, egal welche Rasse er auch angehören mag. Wahrscheinlich ist der Jagdtrieb bei einem Jagdhund gemäß seinen Genen ausgeprägter als bei einem Hütehund bzw. der Schutzrieb bei einem Jagdhund dafür weniger, aber eine Garantie gibt es dafür nicht. Entscheidenden Einfluss auf das Verhalten des Hundes hat der Umgang bzw. die Führung des Hundes. Dazu gehört, wie meine Vorschreiberin schon erwähnt hat, auch eine gute Sozialisierung des Hundes. Im Grunde verhält sich jeder Hund so, wie er es gemäß seinen gemachten Erfahrungen bisher gelernt hat und diese Erfahrungen können wir als Hundeführer gezielt beeinflussen und den Hund nach unseren Wünschen formen.
      Hier noch ein informativer Link:
      merkur-online.de/nachrichten/v…es/report/370,104507.html
      Wünsche Dir viel Spass bei Deiner Teambildung mit Deinem zukünftigen Hovawart.
      Viele Grüsse
      Frank, der nicht glauben mag, dass die Hunde ständig Ihren Menschen beherrschen (dominieren) wollen unter dem Motto " heute meine Familie und morgen die ganze Welt " .


      Lass die Medizin im Gefäß des Apothekers, wenn Du Deine Patienten durch Nahrung heilen kannst. (Hippokrates, berühmter griechischer Arzt des fünften Jahrhunderts)
      Hallo Saschaforever,

      wenn ich mich recht entsinne hattest du vor kurzem noch einen Golden Retriever gesucht.
      Glaube bitte nicht nur weil sich diese beiden Rassen so ähneln, das sie auch die selben Charaktereigenschaften besitzen. das Verhalten des Hundes ist natürlich von der Erziehung abhängig (das steht außer Frage) aber gerade bei diesen beiden Rassen ist die Veranlagung auch mit ausschlaggebend. Der Golden ist ein Familienhund, im Gegensatz dazu neigt der Hovawart dazu sich auf einen Menschen zu konzentrieren, er akzeptiert zwar natürlich auch die anderen Familienmitglieder, aber letztendlich wird er sich demjenigen anschließen, der sich größtenteils um ihn kümmert. Wie er sich gegenüber anderen Artgenossen (m & w) verhalten muß, lernt er in der Hundeschule und wenn er keine negativen Erfahrungen mit anderen Rüden macht wird er auch nicht von sich aus agressiv gegen andere.
      Allgemein würde ich sagen, reine Anfängerhunde gibt es nicht.
      Man kann jeden Hund durch falsche Erziehung verderben und wie du ja sagtest gehst du ja dann in eine HS (wichtig).
      ABER: Überlege bitte: Willst du dir den Hovawart nur anschaffen, weil es mit einem Golden (noch) nicht geklappt hat oder aus einem anderen Grund.
      Ich weiß wovon ich rede: ich stand vor 3 Jahren vor der gleichen Situation Golden oder Hovawart.
      Vielleicht noch ein Tipp: Ein Hovawart ist nicht unbedingt für eine Wohnung geeignet, er braucht ein Grundstück das er bewachen kann, notfalls auch mit viel Gebell ( was in einer Wohnung ja nicht gerade von Vorteil ist). Ein Golden hingegen ist für eine reine Grundstückshaltung nicht geeignet, er braucht viel Kontakt zu seinen Menschen , er ist zwar auch wachsam, bellt aber normalerweise nicht soviel - daher auch für Wohnungshaltung geeignet. ( meine steht auch an der Tür wenn jemand kommt, bellt aber überhaupt nicht).
      Vom Auslauf brauch ich glaube nicht zu reden, den brauchen beide Rassen viel.

      Gruß Aysa:wink:

      Halli hallo
      Ja, Hovis meine Hunde. Hab seit 2 Jahren einen als Pflegehund im Tierheim. Ich fine auch, es gibt keinen Anfängerhund. Und schon gar keinen Welpen. Aber wenn du dich wirklich so bemühen wirst, kann das klappen. Du machst dir auf jeden Fall Gedanken schon vor dem Kauf und das ist Wichtig! Ein Hund ist immer was man drauß macht.
      Aber es sind Hof Wächter. Und wenn du ihm nicht zeigst was geht und was nicht, wird er es nach eigenem ermessen bestimmen. Am besten ist er dann noch unterfordert und denn kann es Dominanz-Aggresion geben. Wenn du ihn aber gut Sozialisierst, er alles kennen lernt und erzohgen ist (bei der Größe ein Leinenzerrer...) dazu noch genug bewegung, da wird er nichts machen. Hovis neigen zum Dominanten Verhalten ja, aber wenn er mal nicht will must du ihn nicht auf den Rücken schmeißen, ihn an der kehle halten und an schreihen. Es reicht wenn du dich durch setzt. Hat er ein mal verstanden dass er machen darf wie er will, solange er auf ruf in 2 sek vor dir steht, (ist zu mindest meiner) zuverlässig. Im allgemeinen kann man sagen dass sie sehr lernwillig aber auch eigenständig sind. Wenn die rassemerkmale wirklich ausgeprägt sind fragt sich, ob du damit um gehen kannst. Es ist nicht jeder manns Sache, aber wenn manns richtig macht sehr liebe Hunde.
      MfG Schlumpfine
      Hovis neigen zum Dominanten Verhalten ja, aber wenn er mal nicht will must du ihn nicht auf den Rücken schmeißen, ihn an der kehle halten und an schreihen. Es reicht wenn du dich durch setzt.


      Sorry,aber wenn du dich so bei deinem Hund durchsetzen musst, tust du mir echt leid, man kann seine Position als Rudelführer auch anders klarmachen.
      Eine gute Freundin von mir hat auch nen Hovi-Rüden und der is weder "dominant" zu ihr,zu ihren kleinen Kindern noch zu anderen Rüden, sie sagt immer: "Ein Hovawart ist einer der den Hof verwahrt, man könnte ihn auch Sofawart nennen."
      "Anfängerhunde"...
      ja, meine schwägerin hat einen Labrador.
      Die erziehen sich ja von selbst :lol:
      hab ich schon öfter gelesen..
      Aber :snooty:
      nö, das stimmt nun wirklich nict.
      junghunhundegruppe, einzel, gruppenunterordnung..
      ja sie investiert viel zeit, liebe und kraft.
      Und es ist ein hartes stück arbeit mit dem kerl.
      der liebe, einfach zu führende Familienhund..soviel dazu :zustimm:
      Wer einmal erlebt hat,wie in ein "altes Hundegesicht" das Lachen zurückkehrt,
      nur der kann nachvollziehen,dass es nicht traurig ist, wenn man die Welpen-Zeit nicht mit seinem Hund verbracht hat..
      Wuselrudel=Mopsmom :wink: