da ich noch immer nicht glauben kann, was mir (uns) passiert ist, habe ich beschlossen meine Erfahrungen mit Tiere in Not in Bochum schriftlich festzuhalten.
Wir (mein Mann, unsere beiden Kinder 2 und 3 Jahre alt und ich) haben uns dazu entschlossen zwei kleinen Katzen ein schönes zu Hause zu geben. Natürlich vom Tierschutz, weil man ja helfen möchte. Voller Vorfreude haben wir die Wohnung für die zukünftigen Mitbewohner hergerichtet und sind im Internet auf Tiere in Not gestoßen. Nach einem Telefonat hatten wir einen Termin und machten uns alle vier auf den Weg dorthin. Wir wurden freundlich begrüsst und ins Büro geführt.
Im Nachhinein betrachtet hätte es uns schon stutzig machen sollen, dass uns die Räume mit den Katzen nicht gezeigt wurden, aber in dem Moment haben wir uns einfach nur gefreut, als uns in einer Box zwei Katzen auf den Tisch gestellt wurden. Eine schwarz-weiße Katze und ein roter Kater. Die Katze war super zutraulich und schnurrte gleich bei der ersten Berührung und der Kater fauchte die ganze Zeit. Die beiden wurden also auch nicht aus der Box genommen, damit der Kater nicht weg rennt. Wir dachten er wäre nur stressbedingt so und das würde sich schnell bei uns im neuen Heim legen. ( es waren nach Aussage des Vereins ja Handaufzuchten) Wir hatten keine Transportbox dabei, also zahlten wir schonmal 50,- Euro und verabredeten die Katzen am nächsten Tag abzuholen. Die Vorgehensweise am nächsten Tag war identisch, während wir die restlichen 130,- Euro zahlten und die Verträge aufgesetzt wurden, verschwand man mit unserer Transportbox und kam mit den Katzen zurück, ohne uns die Räumlichkeiten zu zeigen.
Glücklich mir den Katzen zuhause angekommen, stellten wir die Box geöffnet hin und warteten. Um den Einzug möglichst angenehm zu gestalten, gingen wir erstmal mit den Kindern nach oben und setzten uns nachdem die Kinder im Bett waren wieder zu den Katzen ins Wohnzimmer. Der Kater hatte die Zeit genutzt, um sich unterm Sofa zu verstecken und die Katze kam gleich neugierig zu uns. Nachdem sie meinen Schoss wieder verliess, hatte ich überall entsetzlich stinkende lehmfarbene Flecken auf mir. Wir guckten ihr also unter den Schwanz und die Arme hatte eine Wunde unter dem Schwanz und der komplette Schwanzansatz war bereits kahl. Dieser stinkende Kot tropfte auch wieder raus, als wir den Schwanz hochhielten. Am nächsten Morgen rief ich also bei der Dame von Tiere in Not an und schilderte ihr meine Beobachtungen. Von der Wunde wusste sie nichts und der Durchfall sei bei Stress normal erfuhr ich. Die nächsten Wochen änderte sich nichts, immer wieder verlor sie während des laufens bzw. sitzens diesen lehmfarbigen stinkenden Kot. Sie fraß und trank normal, spielte und schmuste wie eine Weltmeisterin. Ich rief noch einige Male bei Tiere in Not an, aber wurde immer mit Futterumstellung etc. vertröstet. Vor zwei Tagen war meine Geduld dann am Ende, als ich morgens ins Wohnzimmer kam und kaum eine freie Stelle fand, weil sie mal wieder überall was verloren hatte und ich rief erneut bei Tiere in Not an. Die Auskunft diesmal: Füttern Sie mal die Felix Dosen, nicht die Schälchen, wahrscheinlich verträgt die Katze die nicht. Nach diesem Telefonat habe ich die Katze zu einer Tierärztin gebracht. Zunächst war diese entsetzt über die riesige Anzahl an Ohrmilben und entliess uns mit dem Verdacht auf Giardien und einem Merkzettel mit Hygienemassnahmen, sowie Medikamenten. Aufgeschreckt durch die Hygienemassnahmen habe ich dann im Internet einiges über Giardien nachgelesen, lange mit meinem Mann geredet, wie bereits erwähnt habe ich zwei kleine Kinder die beim Spielen natürlich oft krabbeln und da die Katze ja nunmal überall was verlor, habe ich richtig Angst bekommen und schließlich wütend und enttäuscht bei Tiere in Not angerufen, weil wir uns entschlossen haben die Katzen zurück zu bringen. Der Kater liess sich übrigens auch noch drei Wochen noch nicht anfassen. (Handaufzucht??) Die Dame war auch mit der Diagnose nicht aus der Ruhe zu bringen, das bekommt man doch ganz schnell in den Griff war ihre Auskunft. Ich blieb aber bei unserem Entschluss und sie sagte, ich könne die Katzen wieder bringen, das Geld würden wir jedoch nicht wieder bekommen. Die Begründung, der Vorstand wolle das so, aber ich sollte am nächsten Tag nochmal mit ihrem Mann telefonieren. Also rief ich gestern ihren Mann an und werde dieses Telefonat nie wieder vergessen. Zunächst das übliche runterspielen, Giardien gibt es immer mal wieder, kein Grund zur Aufregung, mit Tabletten ganz schnell wieder in Ordnung. Ohrmilben kann die Katze nicht gehabt haben, wenn kann nur mal eine bei der Untersuchung übersehen worden sein, aber die vermehren sich ja so schnell. Ich sagte auch ihm dann erneut, dass wir nach langen Diskussionen mit der gesamten Familie entschieden hätten die Katzen wieder abzugeben und er sagte: das geht nicht wir haben keinen Platz. Vor meinem inneren Auge lief nur ein Film von meinem dann bald kranken Kind ab und ich sagte : dann muss ich sie also aussetzen?? Woraufhin ich angeschnautzt wurde, machen Sie das ich rufe sofort die Polizei. Auf meine mittlerweile völlig verzweifelte Frage, was ich denn nun tun solle sagte er mir ich könne später nochmal anrufen, vielleicht hätten sie ja dann wieder Platz.
Nach dem Gespräch war ich in Tränen aufgelöst und habe beim Tierschutzbund angerufen. Der arme Herr am Telefon konnte mich vor Tränen kaum verstehen, konnte sich aber auch nicht vorstellen, was ihm da erzählte und war ja auch nicht der richtige Ansprechpartner, ich war nur so verzweifelt, dass ich mit irgendwem sprechen wollte. Ich bin mir nicht sicher, ob er vielleicht doch etwas unternommen hat, oder ob es Zufall war, jedenfalls keine 5 Minuten später rief der Herr von Tiere in Not wieder an, plötzlich sehr freundlich und verständnisvoll, ich könne die Katzen jetzt bringen. Dort sagte die Dame, die die Katzen wegbrachte dann noch vorwurfsvoll so böse habe sie den Kater noch nie erlebt! Wir kennen ihn nicht anders! Ein letztes Wort noch zu den 180,-Euro, die wir dank des Vorstands nicht zurückbekommen. Der Vorstand sind genau die Dame vom Telefon und ihr Mann.
So, jetzt habe ich mir alles von der Seele geschrieben und damit ist das Thema Tieschutzvereine für uns erledigt. Einmal und nie wieder!!