Ich habe nun so viele Beiträge gepostet, aber dies ist der erste Thread, der von mir gestartet wird.


Vorab: es ist nicht meine Absicht, Schleichwerbung zu betreiben!
In der z.Zt. aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Der Hund" (Nr. 3/2009) wurde im Bereich Leser fragen den Tierarzt eine Frage zum Kryptorchismus auf eine, wie ich finde bemerkenswerte Art beantwortet.
Normalerweise bricht schon bei Verdacht auf Kryptorchismus die blanke Panik aus, und die Skalpelle werden gewetzt.
Dr. med. vet. Bärbel Brandes sieht das aber erstaunlich gelassen und nennt folgende Fakten:
Für im Körper verbliebene Hoden existiert ein 14-mal größeres Risiko, daß sie entarten. (Weiß jeder!)
Aber!
Es handelt sich in der Regel um gutartige Veränderungen!
Das Problem ist nicht die Bösartigkeit, sondern die Tatsache, daß derartige Tumore hormonell aktiv sein/werden können! *)
Zu einer Operation rät Dr. Brandes nur, wenn Krankheiten auftreten, die mit den Hoden im Zusammenhang stehen!
Interessanterweise erwähnt Frau Dr. Brandes, daß eine Kastration einen nicht unerheblichen Einfluß auf das Verhalten und auch auf das Aussehen (Fell) des Hundes hat!
*) Ich sage gerne, daß Kryptorchide "Wundertüten" sein können.
Zuviel Testosteron oder zuviel Östrogene können zu heftigen Verhaltensauffälligkeiten (z.B. Aggression und Hypersexualität) führen.
Man sollte aber nicht "zur Sicherheit" kastrieren, sondern bei Notwendigkeit!
Ich habe oft das Gefühl, daß die meisten Tierärzte nicht richtig Ahnung haben, was die Risiken des Kryptorchismusses betrifft.
Aus dieser Ahnungslosigkeit heraus wird aus einer Mücke ein Elefant gemacht. Die Hunde kommen in jungen Jahren unters Messer, als wenn jede Sekunde zählen würde.
Im Falle eines unilateralen Kryptorchismus wird der Rüde auch gleich komplett kastriert, denn "das gesunde Organ könnte sich womöglich anstecken"!



Thallus.