Pöbeleien zwischen Erst- und Zweithund

      Pöbeleien zwischen Erst- und Zweithund

      Hallo Foris,

      wie einige vielleicht bei meinem letzten Eintag mitbekommen haben, holten wir uns im Februar ein 1-jähriges Powerpaket namens Ben aus dem Tierheim. Bevor ich zur eigenlichen Frage komme, möchte ich etwas weiter ausholen. Ich hoffe, ihr seht mir das nach, aber ich möchte Bens Charakter erst einmal darstellen, bevor ich das Problem schildere.


      Nach ein paar Startschwierigkeit kann man sagen, dass Ben sich wirklich gut macht und sehr lernwillig ist. Was uns anfangs extreme Schwierigkeiten bereitet hatte, war seine... ja, wie soll ich es nennen? Dominanz??? Ich weiß nicht, ob das die richtige Bezeichnung dafür ist. Er versuchte auf Teufel-komm-raus seinen Dickschädel durchzusetzen und wenn er damit keinen Erfolg hatte, folgte Zähnefletschen und Schnappen, was zum Teil mit blutigen Händen endete. Ich denke, das war letztendlich auch der Grund, warum er abgegeben wurde, die vorherigen Besitzer wurden ihm einfach nicht mehr Herr. Erziehung ist bei ihm eine Gratwanderung aus "fester-Hand", gepaart mit Konsequenz und gleichzeitig muss streng darauf geachtet werden, dass man ihn, bildlich gesprochen, nicht in die Ecke drängt. Da reagiert er eher offensiv. Er ist also kein "Jedermannshund". Freundlich und offen zu allen, aber stur wie ein Bock mit dem Hang, Probleme mit den Zweibeinern mit den Zähnen zu lösen. Aber das haben wir, wie eingangs erwähnt, mittlerweile im Griff.


      Ein weiterer von Bens großen Pluspunkten ist, er liebt seine Artgenossen. Dabei ist er allerdings ein Rüpel, der die hündischen Etikette völlig außer Acht lässt. Ich denke, er hat sie einfach nicht gelernt. Heißt also, direktes Losstürmen auf Artgenossen, anrempeln als Spielaufforderung, aufspringen auf den Rücken und mit der Pfote ins Gesicht des Gegenübers steigen, wenn der Hund nicht auf seine vermeindlichen Spieleaufforderungen reagiert. Bislang sind ihm seine Pöbeleien relativ gut durchgegangen. Obwohl die Landseer-Hündin eines Bekannten auf seine Anpöbelversuche immer sehr unwirscht reagiert, hat sie bislang nur ihren Unwillen gezeigt, ihn aber ansonsten ungeschoren davonkommen lassen.


      Da Ben also seine Artgenossen so sehr liebt und er, wenn mein Mann wieder arbeiten geht, vormittags alleine wäre, haben wir überlegt, mal in den umliegenden Tierheimen nach einer passenden Partnerin für ihn schauen. (er bleibt übrigens auch so, ohne Probleme ganz entspannt allein) Ich persönlich bin ein großer Verfechter der Zweihundehaltung. Bei Luna war das nicht möglich, da sie partout nicht alleine bleiben konnte und daher immer für eine Betreuung gesorgt werden musste. Und wer nimmt schon zwei große Hunde jeden Tag.


      Langer Rede, kurzer Sinn, am WE ist Lilly, eine 4-Jährige dt. Schäferhündin bei uns eingezogen. Der zuständige Tierheimleiter meinte, dass sie für unsere und Bens Bedürfnisse ideal wäre. Eine ruhige und ausgeglichene kastrierte Hündin, die ebenfalls gerne spielt, sich aber von ihm nicht mobben lässt und sich gegebenenfalls zur Wehr setzt. Soweit so gut.


      Das Problem ist jetzt, dass Ben sich nun aufführt wie ein verwöhntes Einzelkind. Also: mein Ball, mein Quietschie, meine Decke (wie übrigens auch die Decken Nr. 2, 3, 4 und 5), mein Garten, meine Nina und mein Tom, usw. Da sag ich ja auch erstmal nix. Die Hunde müssen sich aneinander gewöhnen. Kein Thema. Ein Thema ist es aber, wenn Ben Lilly zu spielen auffordert und, wie sollte es anders sein, sich dabei total daneben benimmt, also rempeln, auf den Rücken springen, ins Gesicht steigen. Wenn es ihr zuviel wird, dann warnt sie ihn zwei-, dreimal und dann wird sie unwillig (nicht aggressiv!)... und Ben haut sie so richtig in die Ecke. Gestern zwei mal und vorgestern dreimal. Er gibt dann erst wieder Ruhe, wenn sie unter ihm liegt and sich nicht mehr rührt. Wir haben uns bis jetzt nicht eingemischt, es floss kein Blut. Es war halt nur ziemölich laut. Das einzige, was ich tue, ist Ben beim spielen etwas ausbremsen, damit er nicht so grob ist.


      Mittlerweile ist es aber so, dass Lilly ohne meine Begleitung nicht mehr in den Garten geht. Im Haus geht Lilly Ben eher aus dem Weg und Ben ist äußerst vorsichtig im Umgang mit ihr. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, ob sich das noch in den normalen Grenzen bewegt. Solche Situationen hatten wir noch nie. Unsere anderen Hunde waren in dieser Hinsicht immer relativ problemlos. Ich habe auch alle Spielzeuge für den Augenblick kassiert, damit hier kein Streit aufkommt.


      Was ich eigenlich von euch wissen möchte, gibt es irgendwo einen Ansatzpunkt im hündischen Verhalten, an dem ich einen Hebel ansetzen kann, um der Situation etwas an Brisanz zu nehmen. Beide ignorieren? Sie einfach raufen lassen? Abwarten? Ich bin zwar eindeutig die Rudelchefin, aber Ben liebt meinen Mann, während Lilly sich vom ersten Tag an mir angeschlossen hat. Also einfach die Hunde aufteilen und den "Hund des anderen" ignorieren?


      Mir täte es einfach in der Seele weh, wenn das mit den Beiden nicht klappen würde. Ich weiß, dass es jetzt noch zu früh ist, um etwas Endgültiges zu sagen. Aber ich habe halt auch Bedenken, wenn ich sehe, wie Lilly wie ein Geist von einem Fleck zum anderen huscht und versucht Ben auszuweichen. Zusammenliegen (mit ca. 15 cm Abstand )klappt aber auch manchmal, aber nur, wenn ich mit dabei bin. Also, was tun?


      Her mit euren Ratschlägen!!! *g* Lilly soll nicht zurück ins Tierheim!


      Liebe Grüße


      Nina
      Ui..ihrhabt euch nen zweithund geholt.. :eek: Sei mir nicht bös, aber vorweg gesagt: Hätte ich nie und nimmer nicht gemacht, nicht jetzt, nicht bei diesem Hund. Meiner Meinung nach hättet ihr damit noch ganz lange warten sollen, wenn überhaupt.

      Was mir auf Anhieb einfällt zu Ben: Unbegrenzt
      Das ist, meiner Meinung nach, das oberste Problem.
      Ben lässt sich nicht begrenzen, hat gelernt, wie er dem entgeht und hat ja vielfältige Mittel gefunden:
      -Nicht weiter gehen-sich tragen lassen.
      -Nicht zum Auto mitkommen-sich winden und euch veräppeln
      -blödeln
      -Zähne zeigen-schnappen
      Ganz ehrlich: Das ist ein Hund, dessen Korrektur enorm viel Anstrengung, Wissen und blitzschnelle, angemessene Konsequenzen bedarf.

      Die Lilly tut mir leid.
      Natürlich müssen sie sich zusammenraufen,
      aber so wie ich Ben einschätze ist er,
      jedenfallsim Moment NICHT in der Lage harmonische Partnerschaften zu führen. Zu euch nicht und zu Lilly nicht.
      Da müsste schon ein Koloss an Masse und Souveränität antanzen,
      dann könnte ich mir vorstellen würde er auf den kompletten Gegenkurs gehen und unterwürfig wie sonstwas daherkommen..

      Dieser Hundetyp ist mir, sorry, mächtg unsympatisch und mir über,
      da leider weit verbreitet. Wie ihr die Situation jetzt entspannen könnt..
      Das ist aus der Ferne schwierig.
      Prognose von mir: Lilly wird unter Ben leiden.
      Mein Statement: Gebt sie lieber ab und arbeitet an Ben.
      Ich würde die beiden niemals vormittags alleine lassen.
      Ben muss, falls er es irgendwann schafft, noch soviel lernen, bevor ihr an einen Zweithund denken könnt.

      Klingt alles sehr deprimierend, meine Sicht der Dinge..
      Ich weiß und es tut mir schon fast ein wenig Leid,
      dass ich das alles so hart ausdrücke aber so sehe ich die Lage und ich denke ihr habt eine ehrliche Antwort verdient.
      Ihr alle.

      Ben braucht eine absolut fähige Führung.
      Da dürfen keine Zweifel sein.
      Kein Zögern und kein Zaudern.
      das geht schonmal nicht, wenn Lilly da ist.
      Und ohne dies, wird Ben sich nicht ändern.

      Ein Mensch neben Ben muss klar und stark sein.
      Wissen was er will und das durchsetzen.
      Mit Einfühlungsvermögen obendrein.

      Grüße Mopsmom
      Wer einmal erlebt hat,wie in ein "altes Hundegesicht" das Lachen zurückkehrt,
      nur der kann nachvollziehen,dass es nicht traurig ist, wenn man die Welpen-Zeit nicht mit seinem Hund verbracht hat..
      Wuselrudel=Mopsmom :wink:
      Hi Mopsmom,

      nööö, ich bin nicht böse :wink:

      Ich glaube aber, du vermischt da meinen alten Eintrag mit dem Neuen. Ich habe in meinem alten Eintrag über damals aktuelle Probleme geschrieben. Nun, daran haben wir gearbeitet und viele der dort beschriebenen Probleme haben wir auch gelöst. Er hat uns als Rudelchefs akzeptiert. Weder muss ich ihn irgendwohin tragen, noch gibt es Schwierigkeiten, wenn ich eine seiner Handlungen unterbrechen will. Er erkennt die Grenzen, die ich ihm setze an und akzeptiert mittlerweile auch ohne Probleme meine "Anordnungen".

      Es ist doch kein Hund gleich und ich habe damals einfach eine zeitlang gebraucht, bis ich den richtigen Weg gefunden habe mit Ben und seinen Eigenheit umzugehen und gegebenfalls an ihnen zu arbeiten. Es gibt schließlich kein Patentrezept, das für alle Hunde gültig ist. Jeder Hund ist vom Wesen her anders und darauf muss man sich als Hundebesitzer einstellen. Mittlerweile ist er guter Begleiter in allen Lebenslagen. Klar muss noch gefeilt werden, aber im großen und ganzen ist er ein verlässlicher Hund geworden. Ich denke, dass Ben unter dieser Prämisse betrachtet werden sollte.

      Was nun seinen Überschwang und die fehlenden Etikette anbelangt, muss ich zu Bens Verteidigung noch eines sagen. Es stimmt, dass er es eindeutig oft an Feingefühl im Umgang mit erwachsenen Hunden fehlen lässt, aber ich habe auch gesehen, mit welcher Vorsicht er mit Hundewelpen umgegangen ist. Er hat sich zwicken und piesacken lassen, ohne auch nur einen Mucks von sich geben, geschweigen denn, dass er unvorsichtig mit ihnen umgegangen wäre. Mit einem wildfremden Dackel wurde vorsichtig gespielt. Dazu hat er sich hingelegt und nur ganz sachte "gepfotelt". Ich denke, das spricht ebenfalls für ihn. Er ist eindeutig lernfähig und auch willens, sich selbst zurückzunehmen, wenn es die Situation erfordert.

      Was ich gerne wissen möchte ist, wo ich im normalen Hundeverhalten den Hebel ansetzen kann, um eine Integration voranzutreiben. Soll ich regulierend eingreifen, damit er merkt, dass es durchaus in seinem Sinne ist, einen etwas vorsichtigeren Umgang zu pflegen. Schließlich will er spielen und wenn er vorsichtiger ist, wird ein Spiel mit Lilly seine Belohnung sein. Sie ist grundsätzlich nicht abgeneigt, nur ist er ihr im Moment zu unbeherrscht.

      Bei Spaziergängen z.B. achtet er sehr genau darauf, wo sie gerade ist und wenn er sie aus den Augen verliert, dann wartet er, bis er sie wieder sehen kann. Erst dann geht er wieder voran ohne sich ständig den Kopf zu verdrehen, wo sie denn bleibt. Auch ist es so, dass er im Haus zwar äußerst vorsichtig mit ihr umgeht, ihr aber durchaus die Lefzen leckt.

      Ich glaube, dass er sehr wohl an ihr interessiert ist und ich möchte, wie gesagt, im Moment nur die Brisanz aus der Situation nehmen.

      Natürlich möchte ich zum Wohle der Hunde handeln. Daher habe ich heute Vorkehrungen getroffen, für den Fall, dass es mit den beiden wirklich nicht klappt, damit Lilly so oder so nicht mehr ins Tierheim zurück muss. Das nimmt auch für mich ein wenig den Druck. Denn sie ist ein wirklich toller Hund und ich möchte nicht, dass sie im Tierheim versauert.

      Liebe Grüße


      Nina

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „LunaHusky“ ()

      Hallo,

      was ich mich die ganze Zeit frage: Konnten sich Ben und Lilly mal auf neutralem Terrain kennenlernen, bevor ihr sie zu euch geholt habt?
      Konntet ihr testen, ob sie miteinander zurecht kommen? Oder habt ihr im TH nur Ben bescheieben und auf "gut Glück", nur auf anraten des TH-Personals, dass Lilly passen KÖNNTE??

      Weil wenn es so wäre (und entschuldige, falls ich was überlesen hab), war das eine sehr unkluge Idee.

      Ihr solltet nochmal tief in euch gehen und schauen, was für die Hunde am besten ist...

      Viel Glück! :hug:
      Das Leben ist ungewiss - iss den Nachtisch zuerst!
      Naja so wie du es beschreibst, ist es für die Lilly absolut kein schöner Einstand. Sicher sollten die Hunde auch mal was unter ich regeln, aber ein Hund, der gerade in ein neues zu Hause kommt und dann dauernd laut auf den Rücken gehauen wird, nur weil sie sich gegen grobes Verhalten wehren wollte?

      Da würde ich aber schon einschreiten. Wie soll denn der Hund sich einleben, wenn er sich nicht hunderegelkonform verhalten darf, weil der Ersthund nie gelernt hat, vernünftig mit Artgenossen umzugehen?


      Ben scheint ja in der Tat kein einfacher Zweithund zu sein und ich bin sicher keine Expertin in dieser Sache, aber ich würde es nicht zulassen, dass es in der Wohnung zu lautstarken , heftigen Ausseinandersetzungen kommt. Zumindest nicht solange einer noch ganz neu ist und überhaupt nicht mehr weiß wohin mit sich.
      LG Anna



      *** Tadler und Spötter lass ich lachen - wünsch nur , dass sie`s besser machen ***
      Hallo Wuschel,

      ja, die beiden hatten die Möglichkeit, sich auf neutralem Gelände kennenzulernen. Und ja, wir haben Ben dem Tierheimleiter persönlich vorgestellen und dieser konnte sich damit auch ein eigenes Bild von Ben bilden. Wir haben sowohl ihm sowohl von Bens Schwächen, als auch von seinen Stärken erzählt und auch dass er ein kleiner Rabauke sein kann, haben wir nicht verschwiegen. Auch hat er gestern noch einmal extra von sich aus bei uns angerufen und sich nach dem Befinden der beiden Hunde erkundigt. Seine Meinung war, dass Lilly, sobald sie sich an die neue Umgebung gewöhnt hat, wohl rasch die Führung übernehmen würde, da sie eine sehr wesenstarke Hündin sei. Wir sollten abwarten. Und das werden wir auch tun. Das Tierheim wird sehr verantwortungsvoll geleitet und ich habe viele positive Sachen darüber gehört. Also, warum sollte der Mann mir Unsinn erzählen, schließlich ist es auch nicht in seinem Interesse, wenn wir den Hund holen und dann wieder abgeben.

      Dass ich immer zum Wohl der Hunde handeln werde, ist für mich sowieso klar. Ich kann Ben wohl am Besten einschätzen und der Mann, der Lilly im Tierheim betreut hat, ist wohl derjenige, der das am Besten bei ihr kann. Mit ihm habe ich mich abgesprochen, also steht das nicht unbedingt zur Debatte. Selbstverständlich werde ich den Kontakt weiter halten, doch zunächst möchte ich beiden Hunden erst einmal eine reelle Chance geben und nicht nach drei Tagen sagen: Ach das funktioniert doch nicht, dann geb ich sie wieder ab. Schließlich brauchen auch Menschen manchmal eine ganze Zeit, bis sie sich zusammengewöhnen.

      Ich suche nur nach einem oder zwei vernünftigen Tipps, wie ich diese Kennenlern- und Zusammenfindphase etwas entspannter gestalten könnte und auch weiteren Eifersüchteleien gegensteuern könnte.

      Liebe Grüße


      Nina
      Hallo Nina,

      naja, bei deinem letztem Post hörte sich das noch ganz anders an.
      Und das ist gerade mal knapp 2 Monate her..
      Da sagtest du, Ben sei 1Jahr alt.
      Sprich, jetzt ist er 1 Jahr und 2 Monate alt.
      Am Wochenende ist dann Lilly eingezogen.
      Eine DSH Hündin von 4 Jahren.
      Heißt Ben ist seit 5 Monaten bei euch,
      machte die ersten 3 arge Probleme,
      seit 2 Monaten habt ihr die im Griff und nun habt ihr nen DSH als Zweithund.

      Ich finds trotzdem nicht richtig.
      Ich mag mich jetzt auch nicht groß dazu äußern,
      ob und wie du eingreifen solltest..
      Die Probleme mit Ben sind ja auch noch nicht gefestigt weg,
      sondern erst kurz.. Ein DSH will Arbeit haben..
      Die Hündin scheint mir aber eher als Spielkameradin für Ben fungieren zu sollen.. Damit werdet ihr der Maus aber nicht gerecht, vor allem scheint sie daran nicht sehr interessiert.. Für mich liest sich das allles jedenfalls so,
      als ginge der Schuss nach hinten los.

      Ein Einjähriger ist auch noch lange nicht durch damit zu testen ob alles beim alten bleibt, erst recht nicht, wenn es das "gute-von euch erwünschte" Verhalten sich noch gar nicht etabliert hat..
      Das muss ja auch nicht schlimm sein, wenn dann allerdings noch ein Zweithund dazu kommt und einem die Konstellation der Hunde schon Kopfzerbrechen bereitet.. dann wird es schwer..

      Mich würde Wuschels Frage auch interessieren:
      Wie haben sich die Beiden kennen gelernt?
      Hat die Hündin bei euch einen Rückzugsort, der ihr zusagt?
      Hat sie die Möglichkeit Ben auszuweichen?
      Wie beschäftigt ihr sie?
      Wer einmal erlebt hat,wie in ein "altes Hundegesicht" das Lachen zurückkehrt,
      nur der kann nachvollziehen,dass es nicht traurig ist, wenn man die Welpen-Zeit nicht mit seinem Hund verbracht hat..
      Wuselrudel=Mopsmom :wink:
      Hallo Peanut,

      ich habe es erstmal für mich so geregelt, dass ich mich in die Streits nicht einmische, aber ich versuche vorher schon regulieren einzuwirken, indem ich es nicht soweit kommen lasse. D.H. Ben wird schon, bevor so eine Situation eskalieren könnte, zu einem etwas maßvollerem Verhalten aufgerufen.

      Streitereien und Auseinandersetzungen im Haus gibt es nicht, da ich keine Tobereien im Haus dulde. Wir haben Fliesen im ganzen Haus und ich möchte nicht, dass sie sich durch das ständige Herumrutschen auf dem Boden, was beim Spielen ja unvermeidlich wäre, die Gelenke mit Gewalt kaputt machen. Im Haus ist Ruhe angesagt und daran wird sich auch gehalten. Lilly geht Ben eben im Haus eher aus dem Weg und er behandelt sie sehr vorsichtig, mit so ganz kleinen Annäherungen, wie eben unterm vorbeigehen ihre Lefzen zu lecken.

      LG Nina
      Hallo mopsmom,

      vielleicht haben sich die Post gerade überschritten. Die Sache mit dem Tierheim, lief wie bereits oben beschrieben ab.

      Ben ist ein Rabauke, das stimmt, aber er ist kein Vandale! Wir haben Ihn seit Februar und daher seit ca. 4 Monaten. Nun ist Ben ein Jahr und vier Monate alt. Welche Fortschritte Ben in den letzten zwei Monaten gemacht hat, habe ich bereits beschrieben. Ob du es glaubst oder nicht, ich lebe mit Hunden zusammen seit ich geboren bin. Wir hatten früher eine Zucht für jagdlich geführte Rauhaardackel und die sind auch nicht leicht zu führen. Hundeausbildung gehört für mich zum Leben wie für andere das Händewaschen. Aber wie ich bereits an anderer Stelle erwähnt habe, sind nicht alle Hunde gleich. Also frage ich gerne mal nach, was andere denken, um neue Impulse zu erhalten. Schließlich sucht man im Austausch mit anderen auch immer die Erweiterung des eigenen Horizonts. Gerade in der Hundeausbildung ist geistige Borniertheit Gift und hindert uns daran, das zu tun, was wir gerne wollen, nämlich den eigenen Hund zu verstehen und ihn nach besten Wissen und Gewissen zu führen.

      Ich bin also kein ganz unwissendes Schaf, aber ich suche nach der, für meine Hunde, besten Lösung. Und wenn ich der Meinung bin, dass das, was mir alles dazu einfällt, nicht die optimale Lösung für dieses spezielle Problem ist, dann frag ich nach und suche solange, bis ich eine gute und individuelle Lösung gefunden habe. Dadurch kann ich auch bei etwas schwierigeren Hunden wie Ben gute Ergebnisse erzielen. Keine 0815-Schemata, sondern spezielle auf den Hund zugeschnittene Übungen.


      LG Nina

      RE: Pöbeleien zwischen Erst- und Zweithund

      Original von LunaHusky



      Das Problem ist jetzt, dass Ben sich nun aufführt wie ein verwöhntes Einzelkind. Also: mein Ball, mein Quietschie, meine Decke (wie übrigens auch die Decken Nr. 2, 3, 4 und 5), mein Garten, meine Nina und mein Tom, usw. Da sag ich ja auch erstmal nix. Die Hunde müssen sich aneinander gewöhnen. Kein Thema. Ein Thema ist es aber, wenn Ben Lilly zu spielen auffordert und, wie sollte es anders sein, sich dabei total daneben benimmt, also rempeln, auf den Rücken springen, ins Gesicht steigen. Wenn es ihr zuviel wird, dann warnt sie ihn zwei-, dreimal und dann wird sie unwillig (nicht aggressiv!)... und Ben haut sie so richtig in die Ecke. Gestern zwei mal und vorgestern dreimal. Er gibt dann erst wieder Ruhe, wenn sie unter ihm liegt and sich nicht mehr rührt. Wir haben uns bis jetzt nicht eingemischt, es floss kein Blut. Es war halt nur ziemölich laut.


      Ich fand das hier nur irgendwie bedenklich. Der Hund wird nicht aggressiv, möchte aber einfach nicht, bzw. bekommt sogar eventuell durch grobes Verhalten Schmerzen zugefügt und das 3mal am Tag, gerade erst angekommen im neuen Zuhause....

      Nicht dass der eigentlich angeblich sehr einfache, ausgeglichene Zweithund sich am Ende auffallend verhalten muss, nur weil der Ersthund nicht gelernt hat mit Artgenossen vernünftig umzugehen.
      Die Gute kommt ja garnicht dazu, sich zurechtzufinden.


      Ich habe ja auch mehr oder minder zufällig und plötzlich einen Zweithund dazubekommen und es war für mich eine neue Situation. Zwar hatten wir früher auch zwei oder sogar drei Hunde zu Hause, aber jeder Hund ist ja anders und somit auch die Zweithundsituation.

      Zum Glück habe ich eine ganz tolle Trainerin, die sich unsere Situation auch angeschaut hat und die mir tolle Tipps gegeben hat und mir mir und meinen beiden Hunden, zusammen, als auch einzeln gearbeitet hat. Das würde ich auf jeden Fall auch Euch raten.

      Allerdings ist mein Ersthund der zurückhaltende, ruhige und der Zweithund der Lebendige. Solche Situationen wie bei Dir gab es aber bei uns nicht, da beide Hunde von Anfang bei mir täglichen, gesunden Hundekontakt hatten und von Anfang hat sehr schön miteinander spielen konnten. Wenn meine Zweite (Lotte) zu arg wird, zeigt Mona mittlerweile deutlich, dass sie nicht mehr will, am Anfang habe ich genau beobachtet und gegebenfalls für Mona unterstützend eingegriffen, ebenso umgekehrt, wenn Mona alles für sich alleine beanspruchen wollte. Untergebuttert hat da aber nie einer den anderen. (Außer einmal wegen einem Ball, was wohl mein Fehler war)

      Allerdings hatte ich Mona schon fast 5 Jahre, als Lotte zu uns kam.
      LG Anna



      *** Tadler und Spötter lass ich lachen - wünsch nur , dass sie`s besser machen ***
      Hallo!"

      Für mich liest sich das nicht mehr nach reinem spiel sondern fast schon nach Mobbing oder (in meinen Augen evtl. übertriebener)Unterwerfung des anderen Hundes (bis sie sich nicht mehr rührt)

      Austragen lassen schön und gut: Aber wie soll die Hündin richtig aus sich raus, wenn sie von vorn herein untergebuttert wird was das Zeug hält.

      Ich würde es ihm strikt untersagen. Das einzige,w as meine Hündin verteidigen durfte, als mein Zweithund einzog war ihr SChlafplatz und ihre Individualdistanz. Weder beim Fressen noch beim Streicheln gabs das,d ass sie ihn angehen durfte.

      Ich bin der Leiter der gemischten Gruppe und ich bestimme verdammt nochmal wer rein kommt und wer nicht. Die Hunde müssen sich nicht gleich lieben - aber gemoppt wird ein Hund den ich anschleppe nicht! Auf keinen FAll. Ich lasse Hunde schon mal einen Kommentkampf austragen - und begrenzen darf die Hündin (und der Rüde) auch einen neuen Hund. Der muss ja lernen, wie er sich zu bwegen hat - aber gemobbe, dass sich der andere gar nichts mehr allein traut gibts nicht.

      Dennoch: Bin nicht dabei. DArum sind das alles nur Vermutungen von mir.

      Daher lautet mein gewagter Tip: Nicht zugucken, wie der Ben alles auf die Spitze treibt sondern moderierend eingreifen: Du bist der TEamleader. Nicht Ben.
      Zitat Dr. Dorit Feddersen-Petersen "Wo das Beziehungsgefüge stimmt, funktioniert das aufeinander bezogene Verhalten - und die Leine ist eigentlich überflüssig"
      Ja Nina,
      ich glaube dir deine Erfahrung,
      aber was hat das mit dem Thema zu tun?
      Ich wollte sie dir doch auch nicht absprechen.. :think:

      Du fragst nach,
      ich antworte,
      auf meine Fragen bist du nicht eingegangen..

      Ich würde mich ansonsten Thoras "gewagten Tip" anschließen,
      dennoch bin auch ich nicht dabei, kann es nicht beobachten..
      Mir ist nicht ganz wohl dabei.

      Nochmal:
      Lilliy tut mir verdammt Leid.
      Peaut schrieb es auch schon:
      Sie kann nicht ankommen.
      Thora schreibt es auch, was ich denke:
      Sie wird gemobbt.
      Das ist nicht gut.
      Schiebe da einen Riegel vor,
      oder gebe sie zu anderen Menschen.
      Das fällt mir dazu ein..
      Das wären dann meine "vernünftigen Tipps"

      Es wirkt auf mich immernoch so,
      als wäre Lilly "bloße" Spielkameradin für Ben,
      die froh sein kann, dass sie nicht mehr im Tierheim ist
      und das stößt mir auf.
      Gerade auch, weil du meine Fragen in Bezug auf Lilly nicht beantwortet hast.. :think:
      Wer einmal erlebt hat,wie in ein "altes Hundegesicht" das Lachen zurückkehrt,
      nur der kann nachvollziehen,dass es nicht traurig ist, wenn man die Welpen-Zeit nicht mit seinem Hund verbracht hat..
      Wuselrudel=Mopsmom :wink:
      Hallo an diesem verregneten Morgen,

      wie ich bereits oben erwähnt habe, greife ich regulierend ein, um Übergriffen entgegenzuwirken.Ich dulde keine Tobereien und Zickereien im Haus. Daher hat Lilly die Möglichkeit, sich in einen von insgesamt neun Räumen innerhalb des Hauses zurückzuziehen. Das akzeptiert Ben auch.

      Zur Auslastung: ich sehe nicht unbedingt, wo hier der Zusammenhang mit der Zusammengewöhnung ist, wenn man einmal von der Möglichkeit absieht, dass eine gemeinsame Jagd/Aufgabe die Bindung stärken kann. Aber das war ja so nicht gefragt, eher habe ich hier das Gefühl meine Entscheidung für einen Zweithund rechtfertigen zu müssen und wenn ich ganz ehrlich bin, ich sehe mich hier nicht im Zugzwang.

      Aber sollte es der Sache dienlich sein, bitte: Da Ben gut an der Leine läuft und es gerne hat, wenn er richtig ausgepowert wird, fahren wir gerne neben den normalen Spaziergängen mit den Rollerblades. Selbiges habe ich früher auch schon mit zwei großen Hunden getan, also auch hier wäre noch Platz für Lilly, sollte das ihren Bedürfnissen entgegenkommen. Allerdings möchte ich erst schauen, wo ihre Stärken und ihre Bedürfnisse liegen, bevor ich so etwas tue. Ausserdem bleibt noch der Tierarzttermin abzuwarten, bei dem ich eventuelle HD- und ED-Probleme abklären möchte. Lilly hat, soweit ich das jetzt schon überblicken kann, eine ausgezeichnete Ausbildung genossen und darf, sobald eine zuverlässige Bindung aufgebaut ist, mit mir zu den Pferden und uns bei den Ausritten begleiten. Weiter hatte ich ja schon einmal erwähnt, dass wir Jagdhunde ausgebildet haben, das bedeutet, je nach ihrer persönlichen Neigung, besteht die Möglichkeit, sie in der Wasserarbeit, auf der Schweissfährte oder in anderen Bereichen weiter zu fördern. Das sind ersteinmal einige der Möglichkeiten, wie ich meine Hunde auslaste, bzw. auslasten möchte. Zwischendurch gibt es ein paar kleinere Suchspiele, um keine Langeweile aufkommen zu lassen.

      Ihr seht also, ich arbeite gerne mit den Hunden und halte sie mir nicht nur als Prestigeobjekte. Ich lege Wert auf eine gesunde Ernährung und möchte, dass meine Tiere ein gutes Leben bei mir haben.

      MfG Nina

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „LunaHusky“ ()

      Nun ja, das wollte ich nicht wissen um dich bloß zu stellen oder dergleichen.. :think:
      Mich hat nur interessiert, wie Lilly aufgenommen wird.
      Das hat schon deutlich was mit Integration zu tun.
      Sie ist ja angenommener, kann also besser ankommen,
      wenn sie auch beschäftigt wird und nicht nur ständig mit Ben zusammen.
      Eine gute Bindung zu dir wird ihr ja auch deutoich mehr Sicherheit geben.
      Die kann sie bei euch ja gut gebrauchen.
      Wer einmal erlebt hat,wie in ein "altes Hundegesicht" das Lachen zurückkehrt,
      nur der kann nachvollziehen,dass es nicht traurig ist, wenn man die Welpen-Zeit nicht mit seinem Hund verbracht hat..
      Wuselrudel=Mopsmom :wink:
      Hallo Mopsmom,

      Integration bei uns, wenn man von Ben absieht, ist kein Problem. Ich möchte nur zusehen, dass es mit Ben keine Schwierigkeiten gibt.

      Im Moment läuft es so, dass es morgens einen gemeinsamen Spaziergang gibt, vormittags werden beide kopfmässig beschäftig, aber diese gemeinsamen Aktivitäten laufen eben im Moment noch sehr ruhig ab, damit es zu keinen Rangeleien kommt. Abends wird dann mit beiden Hunden einzeln spazieren gegangen und sich dann intensiv mit ihnen beschägtigt. Das tut beiden gut und danach sind sie entspannter.

      Ich muss sagen, Ben bemüht sich auch sehr. Er hat relativ flott gemerkt, je ruhiger und weniger aufdringlich er ist, umso lieber steigt Lilly auf ein Spiel ein. Klar, Wunder sind keine zu erwarten. Er muss nach wie vor gebremst werden, aber ich denke, der Anfang ist gemacht. Ich bin ehrlich gesagt, immer wieder erstaunt, wie schlau der Rabauke sein kann, wenn es um den eigenen Vorteil geht. Er ist einfach ein kleiner Hedonist :D

      LG Nina
      Aaaach, menno, jetzt hatte ich einen ewig langen Beitrag verfasst und nu isser wech :evil:

      Naja, dann nochmal in ganz kurz:

      Hallo ihr Lieben,

      ich wollte nur mal kurz Bescheid geben, wie es bei uns weiter ging, da sich hier einige Sorgen um Lilly gemacht haben.

      Nun, aus dem verhuschten Hund wurde ein kleiner (eher großer) Frechdachs. Sie ist ein intelligenter Hund, der Ben immer wieder austrickst, um das zu erreichen, was sie will. Ben nimmt seine Niederlagen gelassen und gibt sich größte Mühe, mit Lilly korrekt umzugehen, da nur korrektes Verhalten seinerseits mit einem Spiel von Lilly belohnt wird. Das hatte er wirklich schnell raus.

      Ich bin wirklich überstolz auf meine zwei Chaotis!

      LG Nina